Mit einem neuen Plan könnte Apple die Medienwelt aufmischen
In den vergangenen Wochen gab es drei Berichte, die nahelegten, dass Apple ein neues Abonnement-Modell plant. Es soll Musik, Original-Serien, Nachrichten und Magazin-Inhalte beinhalten.
Der Nachrichtensender „CNN“ hat die meisten Informationen bezüglich des Vorhabens von Apple:
Der Senior Vice President von Apple, Eddy Cue, soll derzeit ein Paket aus originalen Apple-Serien und Film-Programmen, Apple Music und Apple News (inklusive Struktur) planen.
Diese sogenannten „Bundles“ wurden zuerst im „Wall Street Journal“ erwähnt und sollen angeblich erst im kommenden Jahr angeboten werden.
Apple hat noch nichts offiziell angekündigt
Apple hat bislang noch keine offizielle Ankündigung gemacht, doch es gibt weiter Anzeichen dafür, dass Apple an einem Produkt mit Abonnement arbeitet. „Texture“ ist ein Magazin-Angebot per App, das Apple Anfang des Jahres aufgekauft hat.
Zudem hat Apple zahlreiche TV-Serien aufgekauft und Deals mit TV-Persönlichkeiten wie Oprah Winfrey abgeschlossen. Trotzdem hat das Unternehmen noch immer nicht verlauten lassen, wie es diese Shows auf den Markt bringen möchte. Der Apple-Music-Konkurrent Spotify hat mehr als 40 Millionen Abonnenten, die 10 Dollar im Monat für den Dienst bezahlen.
Die Führung bei Apple hat angekündigt, dass sie mit den Abonnements und anderen Dienstleistungen mehr als 50 Milliarden Dollar bis 2021 umsetzen möchte. Das Medien-Bundle würde perfekt in diese Strategie passen.
Viele offene Fragen an Apple
Weitere Informationen bezüglich des Apple-Pakets sind bislang noch spärlich zu finden und auch die allgemeine Strategie des Unternehmens offenbart sich nicht. Werden die Abonnements auf Apple-Geräte beschränkt sein?
„Noch ist in weiten Teilen unklar, wie die Vertriebsstrategie aussehen wird“, schrieb der Analyst Ben Schachter von „Macquarie“ in einer Notiz am Freitag. „Apple könnte den größten Markt mit dem größten Publikum anvisieren, das auf allen Plattformen anzutreffen ist oder das Unternehmen behält die Videosparte für sich und bietet diese exklusiv im Apple-Ökosystem an.“
Eine weitere bislang unbeantwortete Frage ist die nach dem Preis. Wird Apple seinen Nutzern einen Rabatt für das Bundle einräumen und wird es Teile des Bundles auch unabhängig voneinander bereitstellen?
Eine weitere Entscheidung, der sich Apple stellen muss: Wird es eine iCloud-Anbindung und andere technische Features geben oder möchte das Unternehmen den Inhalt zusammenhalten?
HBO Now kostet 15 Dollar im Monat, Netflix liegt bei 11 Dollar und Amazon Prime kostet in den USA 13 Dollar im Monat und bietet kostenlose Lieferungen, Videos und weitere Vorteile im Paket.
Analyst schätzt realistische Kosten für das Apple-Paket
Der unabhängige Apple-Analyst Neil Cybart hat die unterschiedlichen Szenarien Anfang der Woche in einem Newsletter analysiert:
„Wenn es darum geht, ein Paket aus Musik, Video und Magazinen zusammenzufassen, dann ist es schwer, sich ein solches Paket vorzustellen, das weniger als 15 Dollar im Monat kosten soll. Wenn wir unter 15 Dollar im Monat landen, würde Apple die Musik oder die Magazine subventionieren. Das ist nicht sehr wahrscheinlich. Im Bereich Video wird Apple den anderen folgen und zumindest einen gewissen Preis für den Inhalt verlangen, um so seinen Wert hervorzuheben.
Dementsprechend könnte ein Bundle aus Musik, Video und bezahlten Magazinen bei etwa 20 Dollar pro Person liegen. Familienrabatte sind ebenfalls wahrscheinlich und liegen dann etwa bei 30 Dollar im Monat.“
Er beendet seinen Newsletter mit der Annahme, dass Apple 25 Prozent Ersparnis anbieten könnte gegenüber dem separaten Abonnieren aller Angebote.
In diesem Tweet von Joe Rossignol von „MacRumors“ gibt es eine Zusammenfassung aller möglichen Bundle-Optionen:
„CNN“ vermutet, dass das Bundle im kommenden Jahr starten wird. Weitere Informationen über zusätzliche Film- und TV-Lizenzierungen, Preislisten und Vertriebsstrategien sollten bis dahin bekannt werden.
Apple hat eine riesige Basis an Endgeräten, auf die das Unternehmen zurückgreifen kann, denn es sind mehr als eine Milliarde Geräte dafür bereit. Die Details der Angebote werden entscheidend dafür sein, wie attraktiv es letztlich für die Kunden ist.
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