Vermögen: In Deutschland leben 1.365.000 Millionäre

Anzahl der Millionäre in Deutschland steigt auf 1.365.000

Es gibt prominente Exemplare, die auf Champagner-Parties die Puppen tanzen lassen, sich gerne ins Fernsehen drängeln und die jeder sofort vor Augen hat. Doch sie sind die rare Ausnahme. Die meisten Millionäre hierzulande leben eher scheu und zurückhaltend – obwohl sie längst nicht mehr so selten sind. Denn in Deutschland gibt es inzwischen 1,365 Millionen Millionäre.

Dies hat eine Untersuchung der Unternehmensberatung Capgemini ergeben. Sie definiert einen Millionär als eine Person, die über ein investierbares Vermögen von mehr als einer Million Dollar verfügt. Nicht berücksichtigt werden selbst genutzte Immobilien, Sammlungen und Verbrauchsgegenstände. Errechnet hat Capgemini die Zahlen auf Basis der allgemeinen Vermögensentwicklung einerseits, und den Daten zur Vermögensverteilung andererseits.

Quelle: Infografik WELT

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Millionäre hierzulande damit um rund 85.000 gestiegen, in den vergangenen 15 Jahren hat sie sich sogar ungefähr verdoppelt. Weltweit gibt es derzeit rund 18,1 Millionen Millionäre – eine erstaunlich hohe Zahl auf den ersten Blick.

Unternehmenschefs zählen dazu

Allerdings werden in der Statistik beispielsweise auch Firmeninhaber berücksichtigt, vom kleinen Mittelständler bis zum Eigentümer eines Großbetriebs, sofern dieser sich im Privatbesitz befindet. Selbst der Wert einer kleinen Firma übersteigt aber oft schnell die Millionengrenze.

Der Inhaber gilt dann als Millionär, obwohl das Vermögen im Unternehmen gebunden ist. Gerade in Deutschland gibt es viele derartige Millionäre, weshalb deren Zahl hierzulande auch mehr als doppelt so hoch liegt wie in Frankreich oder Großbritannien.

Rund zwei Drittel der Millionäre weltweit leben in gerade mal fünf Ländern: Ganz vorne liegen dabei die USA mit 5,285 Millionen Mitgliedern im Club der Reichen, gefolgt von Japan, Deutschland, China und Frankreich.

China liegt mit 1.256.000 Millionären nur noch knapp hinter Deutschland. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es Deutschland überholt“, sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter des Bereichs Finanzdienstleistungen bei Capgemini. „Spätestens in zwei Jahren wird es so weit sein.“

Zahl in Asien steigt besonders schnell

Doch nicht nur in China gibt es inzwischen immer mehr Reiche. Der wirtschaftliche Aufschwung in ganz Asien hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass dort die Zahl der Vermögenden besonders schnell gestiegen ist. So wuchs die Zahl der Millionäre in der Region Asien-Pazifik allein 2017 um 12,1 Prozent. Besonders stach Indien hervor, wo der Anstieg sogar 20 Prozent betrug, allerdings ist die Gesamtzahl dort nach wie vor klein: 263.000 Millionäre gibt es auf dem Subkontinent derzeit.

Mindestens genau so schnell wie die Zahl der Vermögenden ist im vergangenen Jahr auch ihr Besitz gestiegen. Das Gesamtvermögen der Millionäre weltweit beläuft sich inzwischen auf über 70 Billionen Dollar – das weltweite Geldvermögen beträgt einer Erhebung der Allianz vom vergangenen Jahr zufolge rund 170 Billionen Dollar. Auf die Millionäre der Welt entfallen damit ungefähr 40 Prozent, wobei die Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Erhebungsmethoden nur bedingt in Bezug zu setzen sind.

Sicher ist jedoch: Gegenüber dem Vorjahr ist das Vermögen der Millionäre um sieben Billionen Dollar gewachsen – das entspricht einer Steigerungsrate von 10,6 Prozent. Und es dürfte in dem Tempo weitergehen. Capgemini geht davon aus, dass der Besitz der Millionäre bis 2025 um weitere 30 Billionen Dollar anwachsen und dann die Marke von 100 Billionen Dollar durchbrechen wird.

Auch Millionäre unterscheiden sich

All diese Zahlen sind natürlich schwer vorstellbar. Und auch schon die Summe von einer Million Dollar – oder der Gegenwert von 860.000 Euro – ist für 95 Prozent der Deutschen jenseits alles Vorstellbaren. Dennoch gibt es auch unter den Millionären noch Unterschiede.

Da sind nämlich einerseits diejenigen, die Capgemini als „Millionäre von nebenan“ bezeichnet – sie verfügen über eine bis fünf Millionen Dollar an Vermögen, und unter ihnen dürften sich viele deutsche Mittelständler befinden, deren Besitz größtenteils in ihrer Firma steckt. Ihnen folgen jene, die zwischen fünf und 30 Millionen besitzen, und schließlich gibt es die wirklich Superreichen mit über 30 Millionen Dollar Vermögen.

Letztere sind natürlich rarer gesät, von ihnen gibt es weltweit nur rund 175.000. Dennoch sind sie es, die wirklich Geld und Macht innehaben. Denn diese 175.000 Menschen vereinen rund 24,5 Billionen Dollar an Vermögen auf sich, das ergibt 140 Millionen Dollar pro Person. Und ihr Vermögen ist im vergangenen Jahr sogar noch schneller gewachsen als das der „ärmeren“ Millionärskollegen, um zwölf Prozent. Damit lässt sich so manches Glas Champagner finanzieren.

 

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