WD My Cloud EX2 NAS im Test: Alternative zu Synology und QNAP?

(Original-Artikel auf computerbase.de vom 31.03.2014)

WD My Cloud EX2

Anders als die WD My Cloud EX4, setzt die WD My Cloud EX2 nicht auf ein Metallgehäuse, sondern ist äußerlich im Stile der bekannten externen Festplatten WD My Book gehalten. Die Verarbeitung der My Cloud EX2 ist tadellos. An der geschlossenen Front finden sich neben der Modellbezeichnung lediglich drei mehrfarbige Status-LEDs für das System und die beiden Festplatten. Ein blaues Leuchten der LEDs steht für einen ordnungsgemäßen Betrieb, während ein rotes Leuchten auf einen Fehler der Festplatten und ein gelbes Leuchten auf ein Problem etwa bei der Netzwerkverbindung hindeutet.

WD My Cloud EX2 – LEDs

Die beiden Festplatteneinschübe, die nur für 3,5-Zoll-Laufwerke geeignet sind, befinden sich an der Oberseite des NAS-Systems. Eine Installation von 2,5-Zoll-Laufwerken ist nicht vorgesehen. Über einen Druckmechanismus kann die mit Lüftungsschlitzen versehene Oberseite der My Cloud EX2 aufgeklappt werden. Die darunter hochkant platzierten Festplatten werden von einem Metallbügel fixiert, der per Hand verschraubt werden kann. Je zwei Abstandsschrauben am oberen Ende der Laufwerke fixieren die Festplatten im Laufwerksschacht. An einer dieser Schrauben ist zudem eine Plastiköse befestigt, über die die Festplatte aus dem System gezogen werden kann. Eine ungewöhnliche, aber durchaus praktikable Lösung, die einen schnellen Ein- und Ausbau der Festplatten ermöglicht.

WD My Cloud EX2 – Festplatteneinschub
WD My Cloud EX2 – Festplatteneinschub
WD My Cloud EX2 – Festplatteneinschub
WD My Cloud EX2 – Festplatteneinschub
WD My Cloud EX2 – Festplattenhalter
WD My Cloud EX2 – Festplattenhalter

Die Hauptplatine der My Cloud EX2 befindet sich, auch dies ist ungewöhnlich, hochkant in der Mitte zwischen den beiden Festplatten und nicht etwa an einer Seite des NAS-Systems. Das SoC auf der Platine wird passiv mit einem kleinen Kühlkörper gekühlt. Wer angesichts des internen Aufbaus einen Lüfter an Ober- oder Unterseite des NAS-Systems vermutet hätte, wird abermals überrascht. Den lediglich 35 × 35 mm großen Lüfter mit maximal 9.500 Umdrehungen pro Minute hat WD nämlich hochkant hinter der vorderen, geschlossenen Abdeckung im unteren Bereich positioniert. In leicht schräger Position saugt er Luft von unten an und bläst sie in das System. Allerdings schaltet sich der Lüfter nur bei hoher Systemtemperatur ein, so dass die My Cloud EX2 im normalen Betrieb gänzlich lüfterlos arbeitet. Ob diese Lösung ebenso effektiv wie effizient in Sachen Lautstärke ist, darauf gehen wir im folgenden Abschnitt genauer ein.

Western Digital My Cloud EX2 Synology DS213j Buffalo LS421
SoC: Marvell Armada 370
ARMv7
1,20 GHz, 1 Kern(e), 1 Thread(s)
RAM: 512 MB
Festplatteneinschübe: 2
S-ATA-Standard: I/II
HDD-Format: 3,5″ 2,5″ & 3,5″
RAID-Level: Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1
I/O-Ports: 1 × LAN
2 × USB 3.0
1 × LAN
2 × USB 2.0
1 × LAN
1 × USB 2.0, 1 × USB 3.0
Wake on LAN: Ja Nein
Verschlüsselung: AES-128 (laufwerksbasiert) AES-256 (ordnerbasiert)
Lüfter: 1 × 35 × 35 × k.A. mm 1 × 92 × 92 × 25 mm
(entkoppelt)
1 × 60 × 60 × k.A. mm
Netzteil: 36 Watt (extern) 65 Watt (extern) 48 Watt (extern)
Maße (H×B×T): 171,5 × 99,1 × 154,9 mm 165,0 × 100,0 × 225,5 mm 128,0 × 87,0 × 205,0 mm
Leergewicht: 0,80 kg 0,91 kg 0,80 kg
Preis: 199 € 179 € ab 270 €

Die Konnektivität zur Außenwelt findet sich bei der My Cloud EX2 an der Rückseite. Dort befinden sich neben dem Gigabit-Netzwerkanschluss auch der Stromanschluss, ein Kensington-Lock, ein Reset-Knopf sowie zwei USB-3.0-Anschlüsse, die durch den NEC-D720202-Chip bereitgestellt werden. Gigabit-LAN wird über einen Marvell-88E1518-Chipsatz realisiert. Weitere Anschlüsse wie eSATA oder HDMI werden nicht geboten. Auch die von der Konkurrenz beliebte Kopiertaste für USB-Medien findet der Nutzer nicht wieder. WD beschränkt sich auf das Wesentliche und verbaut bei dem auf Dauerbetrieb und Wake on LAN ausgelegten System mit integriertem Energiezeitplan noch nicht einmal einen Ein- und Ausschalter. Bei der ersten Inbetriebnahme schaltet sich das System deshalb unmittelbar nach dem Verbinden der Stromversorgung ein.

WD My Cloud EX2 – Anschlüsse
WD My Cloud EX2 – Anschlüsse

Die Inbetriebnahme und die Konfiguration der WD My Cloud EX2 gehen schnell und unproblematisch von der Hand. Dabei fällt auf, dass nicht wie bei vielen anderen NASzunächst die Firmware für die Einrichtung heruntergeladen werden muss, sondern das Flash-ROM so groß dimensioniert ist, dass das System auch ohne Internetverbindung und Firmware-Download eingerichtet werden kann. 

Sie kann wahlweise über eine Anwendung oder direkt über die webbasierte Benutzeroberfläche erfolgen. Die erste Hürde stellt jedoch das Admin-Passwort dar, das der Nutzer vergebens in der Kurzeinleitung sucht – es gibt keins. Ein einfacher Klick auf weiter ohne Eingabe eines Passworts führt zum Ziel und uns zu einem Kritikpunkt bei der Einrichtung der My Cloud EX2. Im Installationsprozess wird der Benutzer nicht zur Eingabe eines Admin-Passwortes aufgefordert, so dass auch nach erfolgreicher Inbetriebnahme keines vergeben ist. Dies muss der Benutzer nachträglich manuell über die Benutzeroberfläche vornehmen – ein unnötiges Sicherheitsrisiko, dem WD durch eine gezielte Aufforderung bei der Inbetriebnahme einen Riegel vorschieben sollte. Als Firmware kam während des Tests Version 1.02.03 zum Einsatz.


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